Imame übernehmen in ihren Gemeinden vielfältige und wichtige Aufgaben.
Dazu zählen das Vorbeten der täglichen Gebete, der Freitags- und Feiertagsgebete, das Halten von Predigten, seelsorgerische Tätigkeiten, die religiöse Erziehung sowie die Vermittlung gesellschaftlicher und religiöser Werte.

Die Union Islamischer Kulturzentren (UIKZ) hat früh erkannt, wie wichtig es ist, Imame in Österreich auszubilden. Als einer der wenigen islamischen Verbände in Österreich bildet die UIKZ seit vielen Jahren erfolgreich Imame im eigenen Land aus. Diese sind in Österreich geboren oder aufgewachsen, hier sozialisiert, beherrschen die deutsche Sprache und bringen ein tiefes Verständnis für die österreichische Gesellschaft mit – sowohl sprachlich als auch kulturell.

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Das Ausbildungskonzept der Union Islamischer Kulturzentren (UIKZ)
Die UIKZ bietet sowohl Frauen als auch Männern ein dreijähriges Vollzeitstudium der islamischen Theologie mit anschließendem Praktikum an. Die Ausbildung ist in drei Phasen gegliedert: Grundstudium, Hauptstudium und berufspraktisches Praktikum. Im theoretischen Teil werden Fächer wie Koranrezitation, arabische Schrift und Sprache, Einführung in Hadith- und Tafsirwissenschaften sowie islamische Theologie und Geschichte vermittelt.

Da sich bislang noch keine vollständig etablierte religiöse Fachsprache für den Islam auf Deutsch durchgesetzt hat, findet der Unterricht überwiegend in türkischer und arabischer Sprache statt. Im letzten Abschnitt der Ausbildung absolvieren die Teilnehmerinnen ein Praktikum in einer Moscheegemeinde. Dabei werden sie von erfahrenen Imamen oder Theologinnen begleitet. Ziel ist es, die Absolventinnen so zu qualifizieren, dass sie eigenständig eine Moscheegemeinde leiten und sich um die religiösen, sozialen und kulturellen Belange der Muslim*innen kümmern können.

Warum ist es wichtig, dass Imame in Österreich ausgebildet werden?
Ein Mangel an Kenntnissen über zentrale gesellschaftliche Diskurse in Österreich erschwert die Teilhabe am öffentlichen Leben sowie an Integrationsprozessen. Darüber hinaus verhindern fehlende Sprachkenntnisse und gesellschaftliche Verwurzelung, dass Imame als glaubwürdige Ansprechpartner für andere Religionsgemeinschaften oder zivilgesellschaftliche Akteure auftreten können.

Aus diesem Grund besteht sowohl in der Politik als auch in den islamischen Religionsgemeinschaften Einigkeit darüber, dass die Ausbildung von Imamen in Österreich unabdingbar ist.

Vielfältige Aufgaben der Imame
Imame sind weit mehr als nur Vorbeter. Sie nehmen eine bedeutende Vorbild- und Vermittlerrolle innerhalb ihrer Gemeinden ein. Oftmals koordinieren sie auch die Jugend- und Bildungsarbeit der Moscheen, stehen Gemeindemitgliedern bei religiösen Fragen beratend zur Seite und fördern die interreligiöse Zusammenarbeit.

Gerade in ihrer Funktion als Brückenbauer zwischen der muslimischen Gemeinde und der österreichischen Gesellschaft leisten Imame einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Förderung eines friedlichen Miteinanders.

UIKZ ist der älteste und etablierteste islamische Dachverband, der seit den 1980er Jahren in Österreich tätig ist. Seit dem Tag ihrer Gründung hat sie sich zum Ziel gesetzt, auf die religiösen Bedürfnisse der muslimischen Gemeinschaft in Österreich einzugehen, Persönlichkeiten heranzuziehen, die für die Gesellschaft von Nutzen sind, und jungen Generationen die Religion des Islam auf die richtige Art und Weise zu vermitteln. Das UIKZ ist die erste und einzige Organisation in Österreich, die ihre eigenen Imame ausbildet, und behauptet seit Jahren konsequent seine Führungsrolle in diesem Bereich.

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Imam-Kandidaten sind Personen, die in Österreich geboren oder aufgewachsen sind, die die Sprache, Kultur und soziale Struktur des Landes, in dem sie leben, sehr gut kennen, die gut mit der Gesellschaft kommunizieren können und die in die moderne Welt und die Gesellschaft, in der sie leben, integriert sind. Das UIKZ übernimmt daher die religiöse Betreuung der Muslime in Österreich, indem es qualifizierte religiöse Amtsträger ausbildet, die sowohl den religiösen Werten verpflichtet sind als auch die sozialen und kulturellen Gegebenheiten des Landes, in dem sie leben, gut beherrschen und eine Vorbildfunktion für die Gesellschaft einnehmen können.